Wenn mein Innenleben geordnet ist, wird sich die Außenwelt verändern.
   
  Wobei - Trainingsteam - Mit Sicherheit gut!
  Der Beginn meiner Ju Jutsu - Geschichte
 

Alles begann im Jahre 1983, als ich bereits 27 Jahre alt war. Bis dahin beschäftigte ich mich mit dem Handballsport und dem Turnen. Mit Kampfkunst hatte ich gar nichts zu tun. Ich kannte natürlich schon viele Filme und war ein Fan von Bruce Lee und Chuck Norris. Doch so ganz stimmt das nicht, denn während meiner Ausbildung bei der Polizei in Eutin, wurde ich für den Nahkampf ausgebildet… oder auch nicht. Es wurde zu dieser Zeit nicht wirklich viel Wert auf eine fundierte Kombination aus Selbstverteidigungs- und Festnahmetechniken gelegt. Es war nur ein kurzer Einblick in die Möglichkeiten des Kampfsports und der Kampfkunst und kaum ausreichend, um tatsächlich bei körperlichen Auseinandersetzungen und der Durchsetzung der staatlichen Gewalt hilfreich zu sein. Dieser Part meiner Polizeiausbildung war nicht an reale Einsatzdarstellungen geknüpft, sondern orientierte sich eher an den Fähigkeiten meiner Ausbilder. Der eine war Boxer, der andere ein Judo-Mann und der dritte hatte irgendwann einmal Karate gelernt. Immerhin reichten mir die erlernten Techniken dafür, meinen zwei Jahre älteren Bruder, der mich bis dato schikanierte, in die Schranken zu weisen.

 

Als körperlich kleiner, aber sehr beweglicher und gut trainierter junger Mensch, reichte meine Neugier aus, dem Angebot zuzustimmen, an einer Ausbildung zum Ausbilder in der Selbstverteidigung von jungen Polizeibeamten teilzunehmen. So kam ich zu dem deutschen Kampfsportsystem Ju Jutsu.  1*) „..[Die Wurzeln des Ju-Jutsu sind Aikidō und Judo (die wiederum aus Jiu Jitsu entstanden sind) sowie Karate. Aus jeder dieser Kampfkünste wurden die für das System Ju-Jutsu besten Techniken vereint. Die Techniken wurden auf die Bedürfnisse des Ju-Jutsu abgestimmt und werden deshalb nicht zwingend genau so ausgeführt wie in der Original-Budōsportart, der sie entstammen.

2*)„Die Wurzeln des japanischen Ju-Jutsu  - Obwohl die genaue Herkunft unbekannt ist, gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Ursprungsform des Ju-Jutsu im Zuge des Kulturaustausches, vor allem in der Yuan Dynastie (1272-1368), von chinesischen Mönchen und Händlern nach Japan gelangte. In Japan gab es schon lange vorher Formen der waffenlosen Selbstverteidigung die aus dem traditionellen Sumo entwickelt wurden und die man Kumi-uchi nannte. Viele verschiedene Bezeichnungen wurden im Laufe der Jahrhunderte für das spätere Ju-Jutsu verwendet, unter anderem auch der Begriff „Yawara“, eine japanische Kampfmethode der Samurai mit bloßen Händen aus der Edo- Zeit bis 1868). Für die Samurai war der Gebrauch der leeren Hand recht selten, da ihre Gegner immer bewaffnet waren. Deswegen ist die Entwicklung des Ju-Jutsu immer parallel zur Entwicklung der Waffensysteme, hierinsbesondere der Schwertkunst, Kenjutsu, zu sehen. Durch den chinesischen Einfluss wurden die Nahkampfmethoden, die überwiegend aus Festlegetechniken bestanden, mit Schlag-, Tritt- und Wurfelementen weiterentwickelt. Diese Veränderungen beeinflussten die Entstehung neuer Stile aus den chinesischen Techniken des Kempo und den bereits bekannten Kumi-uchi und Yawara.

Das daraus neu gegründete System nannten sie „Ju-Jutsu“ - „Kunst der Sanftheit, des Nachgebens“. Diese Form der Selbstverteidigung beruhte auf weniger Kraft als das alte kriegerische Kumi-uchi und räumte somit auch körperlich schwächeren Gegnern eine Chance ein. In der Tokugawa-Periode verbreitete sich die Kampfmethode der leeren Hand sehrschnell als Selbstverteidigungssystem. Es gab zu dieser Zeit cirka 700 Schulen in Japan, von denen jede eigene Techniken entwickelte, so dass das technische Gebiet des Ju-Jutsu unüberschaubar groß wurde. In der Meiji- Periode (1868- 1912) verlor durch den Niedergang des japanischen Ritterordens diese Kunst an Bedeutung.“

 

1*)1967 wurden Sensei Franz-Josef Gresch, Sensei Werner Heim, Sensei Otto Brief, Sensei Richard Unterberger, Sensei Klaus Münstermann und weitere Dan-Träger vom Deutschen Dan-Kollegium damit beauftragt, Techniken aus Jiu Jitsu, Judo, Karate, Aikidō und anderen Kampfsportarten zu einem neuen Selbstverteidigungssystem zusammenzustellen. Auftraggeber war das Bundesinnenministerium, das für Polizei, Zoll, Justiz und Streitkräfte ein effektives, stiloffenes und stilübergreifendes System der waffenlosen Selbstverteidigung suchte. So fasste man aus den erwähnten Kampfkunststilen diejenigen Techniken zusammen, die für die tägliche Praxis dieser Berufsgruppen am besten erschienen. Da die „sanften“ Techniken gegenüber Tritten und Schlägen überwogen, nannte man das Ganze „Sanfte Kunst“, Ju-Jutsu. Die erste vollständige Fassung des neuen Regelsystems wurde am 22. April 1969 veröffentlicht….]

Die Idee des „sanften Weges“ im Ju Jutsu Do unterscheidet sich von „Dem Weg der Harmonie mit der Energie des Universums“ des Aikido dadurch, dass die Techniken darauf ausgelegt sind, den Angreifer durch Finaltechniken zu besiegen, anstatt ihn durch dessen eigenen Kräfte durch Ab- und Umleitung zu ermüden.

1*) […Das Deutsches Ju-Jutsu ist ein modernes, offenes Selbstverteidigungssystem für die Praxis des täglichen Lebens sowie klassische Kampfkunst in einem. (sagen die Ju Jutsuka von sich selbst)

Ju-Jutsu als (übersetzt) „sanfte Kunst“ basiert hauptsächlich auf Selbstverteidigungstechniken. Jede Verteidigungstechnik ist gegen mehrere Angriffsarten anwendbar. Durch beständiges Üben werden die Bewegungsabläufe automatisiert. In Kombinationen können die Techniken sinnvoll verbunden und in der freien Verteidigung gegen freie Angriffe als echte Selbstverteidigung angewendet werden. Bei dieser Methode wird bereits mit einer kleinen Auswahl von Verteidigungstechniken von Anfang an einen größtmöglichen Nutzeffekt durch variable Anwendung erzielt. Bestehende Konzepte werden kontinuierlich erweitert und optimiert, ohne sich an die Einschränkungen bestimmter Stile oder Philosophien zu halten (Vergleiche Jeet Kune Do). Deshalb ist Ju-Jutsu auch eine Selbstverteidigungsart, die für jedermann geeignet ist, egal ob klein oder groß, jung oder alt. Jeder kann sich im Ju-Jutsu auf für ihn geeignete Techniken spezialisieren….]

Hierdurch wurde das System aber zunehmend zum Kampfsport und verkümmerte zum Breitensport. Mit wahrer Kampfkunst als Weg zum eigenen ICH und dem SEIN im HIER und JETZT hatte das deutsche Ju Jutsu nur noch wenig zu tun. Es ist eine Sportart im deutschen Vereinssportprogramm, wie Fußball, Tennis und Gymnastik. Es wird insbesondere versäumt, die Grundelemente der Kampfkunst (sicherer Stand,  Kenntnisse der Anatomie des Menschen, Nähe und Distanz, die Gesetze der fließenden Energie [das KI-Prinzip], Gleichgewicht des Angreifers brechen, der eigene Wille zum Sieg und das Wissen, dass die Technik tatsächlich geeignet und erfolgreich ist) zu vermitteln, bevor die eigentlichen Techniken gelehrt werden. Durch das Erlernen der komplexen Bewegungsabläufe von Technikkombinationen, werden die einzelnen Elemente der Techniken nicht verstanden, sondern lediglich kopiert.

Ich war gut im Kopieren von Bewegungen und die Fähigkeiten der Beherrschung meines Körpers, die ich mir beim Kunstturnen aneignete, kamen mir jetzt zugute. Leider hatte das, was ich lernte nur wenig mit dem zu tun, was das Ju-Jutsu-System versprach, Äußerlich betrachtet, hatte alles den Anschein, als beherrschte ich die Techniken besonders gut und ich entwickelte mich schnell vom Anfänger zum „sogenannten“ Meister einem Dan-Träger. Innerhalb von 3 Jahren wurde ich vom Neuling zum Träger des zweiten Dan (Schwarzgurt) geprüft und bestand alle Überprüfungen mit Auszeichnung. Ich konnte aufgrund der besonderen Qualität meiner Prüfungen sogar zweimal doppelte Gürtelprüfungen ablegen und damit die Wartezeiten zur nächsten Graduierung überspringen. Auch die Verkürzungen der Wartezeiten durch spezielle Lehrgänge und Zusatzausbildungen zum Übungsleiter und Ju Jutsu Trainer halfen mir beim schnellen Aufstieg. Ich war also plötzlich Meister meiner Sportart und hatte noch gar nichts begriffen.

Trotzdem wurde ich Trainer und gründete 1986 in zwei Sportvereinen Ju Jutsu-Abteilungen für Erwachsene und Kinder. 80 Schüler wollten von mir Ju Jutsu lernen. Ich war viermal in der Woche beim Training und am Wochenende auf verschiedenen Lehrgängen. Meine Karriere krönte ich 1986 mit einem Titel als Landesmeister und ein Jahr später mit dem norddeutschen Vizemeister im Ju Jutsu Kampf. Bei den ersten deutschen Meisterschaften 1987 in Berlin erreichte ich den 7. Platz und mit der Mannschaft wurde ich inoffizieller Deutscher Meister im Jahre 1988 in Bous beim Länderpokal.


 
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