Wenn mein Innenleben geordnet ist, wird sich die Außenwelt verändern.
   
  Wobei - Trainingsteam - Mit Sicherheit gut!
  Berichte
 

Lichtblicke


Manche Menschen wissen nicht,

wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind.

Andere wissen nicht,

wie gut es tut, sie nur zu sehen.

 

Wiederum andere wissen nicht,

wie tröstlich ihr gütiges Lächeln wirkt. 

Viele Menschen wissen nicht,

wie wohltuend ihre Nähe ist. 

Die meisten wissen nicht,

wie viel ärmer wir ohne sie wären.

Und manche Menschen wissen nicht,

dass sie ein Geschenk des Himmels sind. 

Sie wüssten es,

würden wir es ihnen nur sagen.


Kleine Hilfe zur Erinnerung…..            

1.

Stand – Fester Stand – (Grundprinzip der Kampfkunst) - Schwerpunkt absenken – tief stehen – nach unten denken – sich sacken lassen – nicht die Schultern anheben  

  
                
     
                      

1a.

Wendung – fester Stand – Füße parallel – drehen um die eigene senkrechte Körperachse um 90° - beim Drehen schon das Gewicht auf das hintere Bein bringen – (Surferstand) – Basistechnik aus dem Wing Tsung Kung Fu.

2.

Ziehen – Handgelenke anfassen (wie die Trapezkünstler beim Fangen)  - in die Knie gehen – Schwerpunkt absenken – Kraft kommt aus den Beinen – dort befindet sich mehr Muskelmasse – Handgelenk so drehen, dass die Handinnenseite nach oben zeigt und Ellenbogen zum eigenen Körper bringen.

3.

Schieben – Rücken an Rücken – Schwerpunkt absenken – Rücken gerade – Beinkraft nutzen

Vorsicht ! Nicht plötzlich weggehen…wer seinen Schwerpunkt tiefer hat, ist im Vorteil.

4.

Schieben – Hände gegen die Schultern – Daumen weg! Das tut weh – Wer innen schiebt der ist im Vorteil – Beinkraft und Körperkraft nutzen.

           Schieben                          

5.

Kraft des Gegners nutzen – (Grundprinzip der Kampfkunst) – Druck von den Händen zur eigenen Schulter verlegen – die steifen Arme des Gegners zum Schieben nutzen – Kraft kommt aus dem Körper und den Beinen.

6.

Gleichgewicht brechen und den schlechten Stand des Angreifers für eigene Technik nutzen – (Grundprinzip der Kampfkunst) – zwei Hände greifen ein Handgelenk – Kraft gegen Kraft, wenn wir in der Mitte kämpfen – am Mittelpunkt des Angreifers arbeiten – er verliert sein Gleichgewicht – am eigenen Mittelpunkt arbeiten – wir werden stärker durch den eigenen Körpereinsatz. Die Kraft des Körpers nutzen.

7.

Mit den Armen eine Brücke bauen – einer schiebt, der andere bleibt stehen – Unterfütterung der Ellenbogen – Arme des Schiebenden hoch drücken – eigene Ellenbogen an den Körper bringen – fester Stand.

8.

Distanzen – Red Zone – Je eher meine Verteidigung beginnt, desto leichter ist es zu bestehen – Doppelte Armlänge oder 1 ½  Armlängen – je größer der Mensch, desto weiter muss ich entfernt sein – ich will seinen ganzen Körper sehen, wenn ich vor ihm stehe und in seine Augen schaue.

 Nicht näher kommen...    

9.

Distanzbereich verteidigen – Stopp – Stimme – Gestik – Mimik – Keil – groß machen – ggf. auf die Person zugehen – Druck mit zwei Fingern unterhalb des Kehlkopfes auf den dort liegenden Nervpunkt oder mit dem Handballen unter das Kinn des Angreifers.

 

                "Stopp !"          

   

10.

Stimmentraining – Innenstirnkreis – Schwenkbewegungen mit den Armen synchron zur Kreismitte – Schrittstellung – die Bewegungen ändern – Pistolen ziehen und in die Mitte stoßen (Basisschlagbewegung – Grundprinzip aus der Kampfkunst) dabei hörbar ausatmen –

das Ausatmen in ein „Ho“-Laut bzw. „Ha“-Laut umändern und lauter werden.

(Wichtig: Nach der Übung bewusst die eigenen körperlichen Reaktionen wahrnehmen) –

Ein „Hau ab!“ im Kreis herum geben – mal laut und mal leise – aber deutlich und bestimmt.

 

        Die Stimme einsetzen !

11.

Distanzübung nur mit Stimmeneinsatz und nicht mit Gestik – Stopp heißt Stopp

12.

Keil als Abwehr gegen geradlinige Schläge – abgewinkelter Arm an die Schläfe/das Ohr gepresst als Abwehr gegen Schwinger und Haken gegen den Kopf (wir kämmen uns das Haar nach hinten) – fester Stand ist wichtig.

  Keil bilden...                      

13.

Personenkontrollgriff – über dem Ellenbogen mit Daumen und Mittelfinger die Personen anfassen. Punktuell mit spitzen Fingern auf den beiden Nervpunkten (Muskelansatz und Musikknochen) leichten Druck erzeugen. Bei Widerstand kann der Druck erhöht werden. Dadurch entsteht bei den meisten Menschen ein Schmerzempfinden.

               Ellenbogenkontrolle           

14.

Ausweichübung oder „Hilfe, die Zombies kommen“ – kleine Gruppen von 5 bis 7 Personen – eine Person steht in der Mitte und muss den anderen, die wie „Zombies“ mit ausgestreckten Armen auf sie zukommen, ausweichen – Festhalten ist verboten – die abwehrende Person darf mit den Händen die Personen zur Seite schieben – nach 1-2 Min. wird gewechselt – ggf. den Raum begrenzen.

15.

Schlagübung – Hilfsmittel: eine Trainingspratze – Ohrfeige in die Pratze schlagen – kreisförmig und auch geradlinig – die Pratze in Kopfhöhe halten oder mit angewinkeltem Arm in Höhe des Ellenbogens – lockerer Peitschenschlag – durchschlagen, nicht draufschlagen – Basisschlagbewegung (siehe 10.) – mit dem Schlag ausatmen oder schreien.

Schlagübungen           

16.

Trittübung – Fußballtritt gegen ein Schlagpolster, das zwischen den Beinen des Trainers gehalten wird – Trefferfläche soll das Schienbein oder der Spann sein – den Fuß ganz strecken, damit die Zehen nicht umknicken – mit dem Tritt ausatmen oder schreien.

 

                 Trittübungen         

17.

Trittübung – Fußstoß vorwärts gegen ein Schlagpolster, das vom Trainer seitlich am Körper gehalten wird – fester Stand – Knie heben und den Fuß locker nach vorn stoßen, so als hätte jemand auf das Knie geschlagen – den Fuß strecken und die Zehen anziehen – Trefferfläche ist der Fußballen – wahlweise kann auch die Ferse benutzt werden.

18.

Schutz des Kopfes vor Schlägen – mit Keil –  beide Arme ausgestreckt in Richtung Angreifer – Hände in Augenhöhe des Angreifers halten – oder - mit einer Plastikflasche (am Verschluss gegriffen) den Unterarm schützen und vor den Kopf halten – nicht die Sicht versperren –

oder – beide Unterarme vor den Kopf halten – oder – den Schlag mit dem angewinkelten Arm seitlich am Kopf abfangen – Kopf fest gegen den Arm drücken.

 

                        

19.

Abwehr von Haltegriffen am Handgelenk – Schritt vorwärts oder rückwärts (je nach Tendenz des Angreifers) – das Gleichgewicht des Angreifers brechen – seine Instabilität für die Lösetechnik nutzen –

 

      Griff zum Handgelenk    

19a

-        wenn die Arme vor dem Kopf gehalten werden und der Angreifer zupackt – lösen durch Vorbringen des Ellenbogens in Richtung Angreifer  (auf die Uhr schauen) – der Ellenbogen muss über den Unterarm des Angreifers, dann den Ellenbogen herunterdrücken und den Griff lösen.

            Auf die Uhr schauen               

19b

-        wenn die Arme vor dem Kopf gehalten werden und der Angreifer, der zupackt größer ist als der Verteidiger – lösen durch Vorbringen des Ellenbogens in Richtung des Kopfes oder Brustbeins des Angreifers (die Haare nach hinten streichen)

 

              sich durch die Haare streichen

19c

-        wenn der Angreifer die nach unten hängenden Arme am Handgelenk packt – mit den Fingerspitzen den Kontakt zu den Unterarmen des Angreifers suchen und die Handflächen nach oben drehen (nur die eigenen Handgelenke drehen) dabei die Ellenbogen zur Körpermitte bringen und die Hände nach oben herausziehen.

19d

-        gleicher Angriff – schnell mit einer Hand das diagonale Handgelenk des Angreifers ergreifen und die eigene Hand aus dem Festhaltegriff lösen. (die eigenen Hände dabei zusammen führen) mit der befreiten Hand den Konter einleiten

20

Abwehr gegen Schwitzkasten von der Seite – Oberkörper aufrecht halten (nicht beugen lassen) körpernahen Arm von hinten zwischen beide Köpfe führen und den Arm strecken – Konter gegen den gespannten Rippenbogen des Angreifers führen.

21.

Abwehr gegen Festhalten von hinten – Hüfte rausdrehen (Wendung) und den Arm nach hinten durchschwingen – Konter zum Genitalbereich des Angreifers

22.

Abwehr gegen Festhalten von vorn – Nervdruck mit zwei Fingern unter den Kehlkopf – nach dem Lösen schnell Distanz gewinnen.

23.

Festlegen eines aufgebrachten, wild um sich schlagenden Angreifers – (mehr was für Geübte) – mit dem Keil bis an Körperfühlung heran springen – Klammergriff mit einem Arm unter der Achsel des Angreifers hindurch greifen – mit dem anderen Arm um den Kopf greifen und festhalten – den eigenen Kopf dicht an den Körper des Angreifers pressen - mit einer viertel Drehung nach rückwärts den Angreifer aus seinem Gleichgewicht und unvermittelt zu Boden bringen – Haltetechnik am Boden einnehmen (mindestens drei Punkte mit dem eigenen Gewicht beschweren) und beruhigend auf den Angreifer einreden, bis er seinen Widerstand aufgibt – sonst Festlegetechnik am Boden anwenden …. (Würger oder Hebel eher was für Fortgeschrittene)

 

                          

Weitere Techniken können beim Kampfsporttraining in Sportvereinen oder Sportschulen erlernt werden. Wer mehr braucht, um sich sicher zu fühlen, der muss dafür selbst etwas tun.



Das Jugendgefängnis in Hameln bietet Gewalttätern eine besondere Therapie - kaum einer von ihnen wird rückfällig

Im Auftrag der Opfer

Von Renate Oschlies

HAMELN, im Januar. Er hat ihnen mit der Gaspistole direkt ins Gesicht geschossen, dann hat er seine Opfer niedergetreten. Zweimal stach er auch zu, "das

HAMELN, im Januar. Er hat ihnen mit der Gaspistole direkt ins Gesicht geschossen, dann hat er seine Opfer niedergetreten. Zweimal stach er auch zu, "das Messer tief in den Bauch", nach einem Streit in der Disko. Wie viele er zusammengeschlagen hat, manche halbtot, weiß er nicht genau. Es waren wohl weit über hundert. Er wurde nicht oft erwischt. Verurteilt ist er nur wegen einiger angezeigter Körperverletzungen. Zu zweieinhalb Jahren Jugendgefängnis. Jetzt sitzt Jimmi da zwischen anderen Häftlingen, Sozialarbeitern und Therapeuten im Jugendgefängnis in Hameln und erzählt aus einem Leben. "Ich habe ja nicht aus Spaß geschlagen", versucht er sich zu rechtfertigen, "ich wollte die schließlich abziehen." Sie ausrauben heißt das, Geld stehlen für Drogen, mit denen er später dealte. Wer bei ihm nicht gleich bezahlen konnte, wurde "verwarnt". Wenn einer beim zweiten Mal nicht zahlte, "gab s Dresche", sagt er und lächelt angestrengt. Das tägliche Schlagen war für ihn "wie zur Arbeit gehen", erzählt er. Diesen "Job" habe er mit 14, 15 begonnen, als er keine Lust mehr hatte, zur Schule zu gehen. So habe er ein Stadtviertel in Schach gehalten, sagt er. Stolz klingt da mit. Heute ist Jimmi siebzehn und einer von etwa 600 jugendlichen Straftätern, die im niedersächsichen Hameln einsitzen. Die Hälfte von ihnen sind Gewaltverbrecher: Räuber, Mörder, Totschläger, Vergewaltiger. 120 der Gefangenen zählen zu den "härtesten Schlägern" in Deutschland, wie die Gefängnisleitung sagt. Nicht nur deshalb ist das Gefängnis in Hameln ein besonderes. "n der größten und modernsten Jugendvollzugsanstalt der Republik hat der Psychologe Michael Heilemann mit der Sozialwissenschaftlerin Gabriele Fischwasser von Proeck eine in Deutschland einmalige Therapie entwickelt. Hier soll Schlägern nicht nur das Schlagen abgewöhnt werden. In Hameln sollen die jugendlichen Täter lernen, für ihre Taten und für ihre Opfer Verantwortung zu übernehmen, lebenslang. In einem achtmonatigen Anti-Aggressivitätstraining, kurz AAT genannt, werden die Gewalttäter gezwungen, sich mit der Perspektive ihrer Opfer auseinanderzusetzen, um am Ende ihrer Gefängniszeit von der Rolle des Schlägers, die sie über Jahre kultiviert haben, in die des Beschützers zu wechseln. Dieser Anspruch klingt vermessen. Doch die Erfahrung gibt dem Team um Heilemann bislang recht: Liegt die Rückfallquote jugendlicher Schläger nach einer herkömmlichen Sozialtherapie bei etwa 50 Prozent, wurden von den bisher 115 Absolventen des Hamelner AAT nur vier wegen Gewalttaten wieder straffällig, das sind weniger als dreieinhalb Prozent. "Unsere Therapie ist für die Schläger das Härteste, was sie je erlebt haben", sagt Heilemann. Die Therapie geht über acht Monate. Die Gefangenen, die teilnehmen wollen, müssen sich bewerben. Acht von ihnen werden für die Trainingsgruppe ausgewählt. Die Gewalttäter müssen sich dann im Beisein von Therapeuten, ehrenamtlichen Mitarbeitern, Tutoren und Gästen, die sich für das Training interessieren, mit ihrem Leben auseinandersetzen. "Dazu werden sie mit derselben Gnadenlosigkeit gezwungen, mit der sie früher ihre Opfer mißhandelt haben", sagt Gabriele Fischwasser von Proeck. "Wir machen die Typen verbal total nieder, führen ihnen die ganze Mickrigkeit ihrer gewalttätigen Existenz vor Augen, um sie danach wieder neu zusammenzusetzen, indem wir ihre Begabungen und Talente aufdecken und trainieren", beschreibt Heilemann die Therapie. "Wir müssen dabei genauso radikal sein wie die Schläger, wenn wir von ihnen akzeptiert werden wollen. Und wir müssen geistig und körperlich topfit sein, um mit unserem friedensorientierten Lebensentwurf für die jugendlichen Kriminellen attraktiver zu sein als Zuhälter, Paten und Dealer, mit denen wir konkurrieren. Denn wenn wir sie nicht auf unsere Seite kriegen, holt sie die organisierte Kriminalität." "Du bist feige" "Das sind doch alles feige, miese, behinderte Aktionen", unterbricht der Psychotherapeut den Bericht des 17jährigen Jimmi, der an diesem Abend versucht, sich zu rechtfertigen. "Du hast dich doch mit keinem einzigen fair geschlagen. Du willst ein Schläger sein? Du bist ein kleiner, feiger Narkotiseur. Die lagen doch nicht am Boden, weil du sie niedergeschlagen hast, sondern weil sie Gas abgekriegt haben oder ohne Vorwarnung einen Schlagring in die Fresse." Heilemann lehnt sich lässig an das vergitterte Fenster. Der Junge rückt auf seinem Stuhl hin und her. Da ist einer dabei, seinen in der Szene anerkannten Ruf zu demontieren. "Das ist deine Meinung", ruft er zurück. "Wen hast du am meisten verletzt von deinen Opfern?" will Heilemann wissen. "Alexander S.", sagt der Junge. Er muß den Vorfall genau schildern. Auch Alexander S. hat er zuerst "mit der Gasknarre voll ins Gesicht geschossen", sagt er. Eine Schlägerei nach der anderen kommt zur Sprache. "Klarer Fall: Du bist ein feiger Narkotiseur", sagt Heilemann. Die Häftlinge werden nicht nur mit ihren Taten, sondern auch mit ihren Opfern konfrontiert. In einer der Therapiestunden wird jeweils einem von ihnen unangekündigt ein Tonband vorgespielt. Sie hören ein Gespräch, das die Therapeuten mit einem ihrer Opfer oder deren Angehörigen geführt haben. Da erfahren sie, wie die Geschlagenen und deren Familien bis heute leiden an Ängsten, Depressionen, Schlafstörungen, körperlichen Schäden. Zuweilen erscheinen Opfer auch selbst zum AAT im Gefängnis. "Manchen der Täter wird dann schlecht, sie müssen sich übergeben, andere können es nicht hören und rennen raus", sagt Gabriele Fischwasser von Proeck. "Wir therapieren die Täter im Auftrag der Opfer, das wird ihnen klargemacht. Und daß sie für ihre Taten die Verantwortung zu übernehmen haben." Sie lernen, sich vor Gewalt künftig zu ekeln, indem sie die Perspektive des Opfers einnehmen sollen. "Stell dir vor, deine Mutter, dein Bruder werden brutal zusammengeschlagen, und du mußt durch eine Glasscheibe zusehen." "Die Legitimationslegende aller Schläger Wir haben uns immer nur gewehrt oder Wir sind provoziert worden wird dabei zerstört", sagt Heilemann. "Wir decken mit dem Schläger auf, wie er selbst funktioniert: daß er nämlich tagaus, tagein unterwegs ist, um andere, die sich nicht schlagen, die jünger, schwächer oder unbewaffnet sind, körperlich zu unterwerfen, um sich selbst damit aufzuwerten." Die jungen Täter kommen fast alle aus "sprachlosen, gestörten Familien der unteren Mittelschicht", wie Heilemann es nennt. Sie sind geprägt von Vorstellungen, nach denen Berühren gleich Schubsen, Kontaktaufnahme gleich Schlagen ist und Gegenwehr eine Tötungsberechtigung erwirkt. Wenn sie im Gefängnis ankommen, haben sie enorme Berührungsängste. Sie können die Nähe eines anderen Menschen nicht ertragen. Wenn sie jemand berührt, bekommen sie Schweißausbrüche. "Diese emotionale Sperre müssen wir knacken." Jeder einzelne muß hier lernen, sich berühren zu lassen und andere zu berühren. Deshalb begleiten Streichel- und Entspannungsübungen sowie Rollenspiele die Therapie. Daß die jungen Männer sich gegen diese Übungen anfangs wehren, ist Heilemann egal. Wenn einer fragt, warum er das "hastige Huhn" mimen soll Tiere nachzustellen gehört zu den Lockerungsübungen im AAT kriegt er zur Antwort: Halt die Klappe, du machst das Huhn, in drei Jahren weißt du warum. In einem sogenannten Attraktivitätstraining lernen die Schläger nach der Konfrontationsphase, eigene Begabungen zu entdecken. Viele machen dann zum ersten Mal die Erfahrung, Anerkennung aus sich selbst zu erfahren, statt sie daraus zu beziehen, andere zusammenzuschlagen. Es gibt ein Bewegungs- und Tanztraining, ein Rhetorik- und ein Flirttraining. Zum Flirttraining etwa wird eine Bar im Therapieraum aufgebaut. Models und Bardamen aus der Stadt werden eingeladen, und manch einer der Jungs staunt über seine bisher nie entdeckten Chancen jenseits aller Gewalt. Zum Bewegungstraining war vor kurzem Jörg Sievers, Torwart von Hannover 96, zu Gast. Zum Rhetoriktraining hat Heilemann gerade den Comedy-Star der "Wochenshow", Anke Engelke, eingeladen. Zum Schluß gibt es ein "Coolness"-Training, in dem die Gewalttäter lernen, Provokationen ohne Gewalt abzuwehren. Dazu holt der Therapeut Zuhälter und Rausschmeißer ins Gefängnis, die die Jungen mit den miesesten Sprüchen anmachen. Wer auch dabei nicht gewalttätig wird, erhält nach acht Monaten Therapie einen sogenannten "Gesellenbrief als friedlicher Schläger". In jeder Therapiegruppe arbeiten Tutoren als Co-Therapeuten mit: Ehemalige Schläger, die das AAT bereits erfolgreich absolviert haben. Wie Ali. Der war so gefährlich, daß er bei seiner Verhaftung von einem Polizei-Sondereinsatzkommando überwältigt werden mußte. Jetzt ist er "Tutor" bei der Therapie. Heilemann und sein Team setzen auf den "Multiplikationseffekt" der entwöhnten Schläger. "Wenn du einen Topschläger wie Ali auf deiner Seite hast, hast du die halbe Miete schon eingefahren", sagt Heilemann. "Der gilt in der Szene als Star unter den Gewalttätern. Wenn der seine Crashs mit den Kumpels hier im Knast plötzlich gewaltfrei löst, ist ihm Bewunderung sicher: weil jeder weiß, der könnte das auch körperlich lösen und zuschlagen." Auf diese Weise beeinflußt jeder der acht Gruppenmitglieder die anderen 120 Schläger im Gefängnis. Ein Modell Und nicht nur dort. Denn Heilemann gründete in Hameln einen Verein "Guardian bodies". Dort engagieren sich neben Sozialberuflern auch seine entwöhnten Schläger als Beschützer für jene, die sich bedroht fühlen wie jüngere, schwächere Schulkinder. Noch hat die Therapie zur Identitätsveränderung der Gefangenen in Deutschland Modellcharakter. Doch sie funktioniert offenbar besser als andere Methoden. Heilemanns entwöhnte Schläger haben fast alle kapiert, daß sie ihre Taten nur wieder gutmachen können, wenn sie Verantwortung übernehmen. Wie Klaus, der einen Mann tötete und dafür Jahre im Gefängnis saß. Seit einigen Monaten ist er wieder draußen. Er meldete sich beim Pfarrer in seinem Ort und bat, das Grab eines Verstorbenen ohne Angehörige pflegen zu dürfen. Das macht er so vorbildlich, daß sich Gemeindemitglieder kürzlich beim Pastor erkundigten, ob der Totschläger Klaus jetzt etwa angestellt sei bei der Kirche. Denn dann, kündigten sie an, würden sie aus der Kirche austreten. Die Namen der Gefangenen wurden von der Redaktion geändert.

Quelle: Berliner Zeitung

http://www.berliner-zeitung.de/archiv/das-jugendgefaengnis-in-hameln-bietet-gewalttaetern-eine-besondere-therapie---kaum-einer-von-ihnen-wird-rueckfaellig-im-auftrag-der-opfer,10810590,9573230,view,printVersion.html

Kinder- und Erwachsenen-JJ-Seminar  in Walsrode/Benefeld.....

 Am 15.November 2008 besuchte ich Dolores und Darius Doktor in Walsrode. Wir  
 veranstalteten ein Ju Jitsu Kinderseminar mit ca. 30 Kindern in Benefeld. Als "specialguest" 
 erschien aus London mein Freund Patrick Roberts. 


  

  Mit Spielen, Qi Gong und einigen Basictechniken wurde die volle Matte von 10:00 Uhr bis 
  12:00 Uhr und von 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr in Beschlag genommen. Die Kinder hatten viel 
  Spaß und wurden auch von den Ausrichtern in der Mittagspause gut versorgt.   
  Zwischendurch und auch hinterher erhielten die Erwachsenen JuJikas ihre Lektionen. Sie 
  lernten ein paar Kombinationen und auch Würgetechniken mit dem Stock, die nicht jedem 
  gefielen. 

 

  Rundum eine gelungene Veranstaltung, bei der auch die Zaungäste viel zu gucken hatten 
  und sich nicht langweilten. 

                       

  Ich freue mich schon auf den nächsten Lehrgang bei der SG Benefeld-Cordingen den wir 
  vermutlich schon im April oder Mai 2009 durchführen wollen...

  DRITTES KINDERSEMINAR
  Kurz vor Jahresende fand zum dritten Mal ein Seminar für Kinder 
  in der Sporthalle der SG-Benefeld-Cordingen statt. Der 4stündige 
  Lehrgang wurde von Sensei Jochen P. Müller (4. Dan Ju-Jitsu) und   
  Sensei Patrick Roberts (5. Dan Ju-Jitsu, 4. Dan Jeet Kune Do, 
  4. Dan Kick Boxen) aus London geleitet. 
  Die 30 Ju-Jitsu-Kids standen schon früh morgens um 10:00 Uhr 
  kampfbereit auf den Matten und nach einer spielerischen 
  Aufwärmung wurde den Ju-Jitsukas gelehrt wie man seinen Gegner 
  passiv auf Abstand hält und was man mit der eigenen Stimme 
  erreichen kann. Auch einfache Basisprinzipien und deren     
  Effektivität konnten die Kinder während dieses Seminars erlernen. 
  Natürlich kamen auch verschiedene Verteidigungstechniken und 
  deren Kombinationen an die Reihe. Obwohl ein Teil des Seminars in 
  Englisch unterwiesen wurde, hatten die Kinder keine 
  Schwierigkeiten die Übungen umzusetzen.
  Auf diesem Wege bedanken wir uns noch mal recht herzlich bei 
  Sensei Jochen P. Müller für das tolle Seminar, Sensei Patrick 
  Roberts für seinen Besuch und auch den Müttern und Vätern einen 
  herzlichen Dank, für die Verpflegung der 30 hungrigen Ju-Jitsukas.

   

                     

 Sensei Jochen Müller führte das 2. JU-JITSU Seminar für    
 Kinder durch

Vergangenes Wochenende herrschte mal wieder viel Betrieb in der Sporthalle der SG-Benefeld-Cordingen. Zum zweiten Mal fand das Ju-Jitsu Seminar mit Sensei Jochen P. Müller – 4. Dan Ju-Jutsu - für Kinder statt. Die Ju-Jitsu-Kids von 6 bis 12 Jahren hatten die Gelegenheit das Ju-Jitsu mal anders zu entdecken.
Die Ju-Jitsu-Kids die letztes Jahr teilnahmen, warteten ungeduldig auf den 17 November 2007. Die ersten Teilnehmer standen schon früh morgens um 9.30 kampfbereit auf den Matten, obwohl das Seminar erst um 10:00 startete. Nach einer spielerischen Aufwärmung, wurden mit den Ju Jitsukas in verschiedenen Übungseinheiten gelehrt, wie man seinen Gegner passiv auf Abstand hält und wie stark die eigene Stimme sein kann. Im zweiten Teil des Seminars hatten die Ju Jitsukas die Möglichkeit verschiedene Techniken zu lernen; wie man seinen Partner zu Boden bringt mit anschließendem Haltegriff, sowie die Befreiungen aus diesem.
Nichtsdestoweniger stand vor allem der Spaß an der Bewegung während des 4- stündigen Seminars im Vordergrund. Und Spaß hatten sie alle.
Auf diesem Wege bedanken wir uns noch mal recht herzlich bei Sensei Jochen P. Müller für das tolle Seminar und auch den Müttern einen herzlichen Dank, für die Verpflegung der 24 hungrigen Ju Jitsukas.
 (und Foto SC Cordingen-Benefeld)



 
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